KV-Ausbildung

Die Reform der Kaufmännischen Grundbildung – der Zukunft verpflichtet

1. November 2023 - 
Ausbildung

Mit Start der kaufmännischen Ausbildung im August 2023 wurde im meistgewählten Lehrberuf in der Schweiz eine umfassende Reform umgesetzt.

Zum einen wurde die in allen drei Lernorten (Berufsfachchule, Betrieb, überbetriebliche Kurse) die Handlungsompetenzorientierung eingeführt, zum anderen wurde die Ausbildung auf die aktu-ellen und zukünftigen Herausforderungen im beruflichen Alltag ausgerichtet. Das Fundament der breiten kaufmännischen Ausbildung wurde übernommen, Themen wie Technologie und Kun-denkontakt fanden in der Ausbildung zusätzliche Beachtung.

Vom Wissen zum Können
Ein wichtiges Ziel der Reformbemühungen war die verstärkte Vernetzung der drei Lernorte und somit ein stärkeres Zusammenspiel im Sinne der aktiven Begleitung der Lernenden. Neben dem Vermitteln von Grundlagen und Fachwissen, übernehmen die Lernorte Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse auch eine verstärkte Rolle in der Transformation des Grundlagenwissens in den betrieblichen Alltag. Zentraler Ausbildungsort bleibt dabei der Lehrbetrieb. In der täglichen Arbeit fliesst das erworbene Wissen ein, wird vertieft und erweitert und Routine im Alltag wird aufgebaut. 

Lehrbetriebe werden aktiv begleitet
Die OKGT begleitet die Lehrbetriebe in der betrieblichen Ausbildung und führt die überbetriebli-chen Kurse durch. Die üK wurden bereits im Jahr 2020 im Sinne der Reform umgesetzt und sind mittlerweile bereits in der 4. Durchführung. Den Lehrbetrieben stehen Instrumente für die betrieb-liche Umsetzung der Ausbildung zur Verfügung. Die Ausbildungsinhalte spiegeln die breite Palet-te an Aufgaben aus dem Treuhandalltag wieder. Gerade diese Vielfalt macht die Ausbildung spannend, aber für die Lernenden auch herausfordernd.

Grundbildung in der Branche verankert
Die KV-Lehre ist im Treuhand sehr verankert. Dies zeigen die über die letzten Jahre stabilen Lehrverhältnisse und die weiterhin hohe Anzahl an Unternehmen, welche Lernende ausbilden. Dies weiterhin beizubehalten und nach Möglichkeit die Anzahl an Lehrverhältnissen auszubauen ist ein wichtiges Element, um dem akuten Fachkräftemangel entgegen zu treten und den Grund-stein für Branchennachwuchs zu legen. Dank dem branchenspezifischen Berufsbildungsfonds (BBF OKGT) können die Ausbildungsbetriebe finanziell entlastet werden.
Die OKGT unterstützt Unternehmen aber nicht nur während der Ausbildung, sondern auch be-reits im Vorfeld. Über die Kampagne «Hello Career» werden die Jugendlichen gezielt angespro-chen, an Berufsmessen und Informationsveranstaltungen werden die Vorzüge der Berufslehre im Treuhand aufgezeigt. Lehrbetriebe profitieren von der kostenlosen Lehrstellenplattform und von verschiedenen Schulungen für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner. Auch für einen ersten Austausch über eine mögliche Ausbildung von Lernenden können sich interessierte Betriebe gerne an die Geschäftsstelle der OKGT wenden. 
 

Autor

Marc Bräutigam

Marc
 
Bräutigam

Präsident TREUHAND| SUISSE Sektion Basel-Nordwestschweiz.

Geschäftsführender Treuhänder, Betriebsökonom FH und Erwachsenenbildner SVEB, Leiter überbetriebliche Kurse Branche Treuhand / Immobilien
Leiter Institut Treuhand und Recht von TREUHAND|SUISSE